Was ist eine Sexuell übertragbare Infektion (STI)?

Sexuell übertragbare Infektionen (STI’s) sind Krankheiten, die durch sexuellen Kontakt übertragen werden können. Bakterien, Parasiten und Viren sind die Verursacher. Oft treten mehrere Infektionen gleichzeitig auf.

Wie erkenne und schütze ich mich davor?

Eine romantische Nacht mit ungeschütztem Geschlechtsverkehr kann unangenehme Folgen haben, ohne dass dies sofort auffällt. Sexuell übertragbare Infektionen (STIs) wie Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper) und Syphilis sind ein zunehmendes Problem sowohl bei Homosexuellen als auch bei Heterosexuellen.

Bei der einen bleibt eine Infektion unentdeckt oder äußert sich nur durch unangenehmen Juckreiz. Bei anderen entwickeln sich sexuell übertragbare Krankheiten zu einer lebensbedrohlichen Infektion oder sogar zu Krebs. Eines ist sicher, sexuell übertragbare Krankheiten sind eine Gefahr für die Infizierten und ihre Mitmenschen. Hier ist, was Sie über sexuell übertragbare Krankheiten wissen müssen und wie Sie sich vor der wachsenden Bedrohung schützen können.

Wie viele Fälle von sexuell übertragbare Krankheiten gibt es?

Da viele Infektionen unerkannt bleiben, nicht alle Infektionen gemeldet werden und die Angst vor dem Arztbesuch oft sehr groß ist, ist die Dunkelziffer sehr hoch. Die Zahl der Neuinfektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten steigt wieder. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) infizieren sich weltweit täglich mehr als 1 Million Menschen mit sexuell übertragbaren Infektionen. Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern sind häufiger von sexuell übertragbaren Krankheiten betroffen. Am häufigsten betroffen sind Menschen zwischen 20 und 30 Jahren, weil sie sexuell am aktivsten sind.

Was sind die häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen?

Da nur wenige Krankheiten eine gesetzliche Meldepflicht haben, gibt es kaum belastbare Daten zur Prävalenz von sexuell übertragbaren Krankheiten. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind folgende behandelbare Erkrankungen besonders häufig:

  • Chlamydien: Es wird angenommen, dass Chlamydien-Infektionen eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten sind.
  • Tripper: Vor allem Infektionen wie Tripper (Gonorrhö) sowie Syphilis haben in den letzten Jahren stark zugenommen.
  • Trichomoniasis, eine Entzündung der Vagina und des Penis, die durch das Flagellum Trichomonas vaginalis verursacht wird.

Außerdem werden Herpes genitalis, Genitalwarzen, Hepatitis B und C und HIV immer häufiger.

Wie werden sexuell übertragbare Krankheiten übertragen?

Sexuell übertragbare Infektionen werden auf verschiedenen Wegen übertragen, insbesondere bei sexuellen Kontakten. Der einzelne Übertragungsweg hängt jedoch davon ab, welche Krankheit Sie genau haben. Eine Übertragung ist beispielsweise möglich mit:

  • Oralsex
  • vaginaler Sex
  • Analsex
  • Petting
  • Verwendung von Sexspielzeug
  • küssen

Die Erreger können über Körperflüssigkeiten (z. B. Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und Speichel) oder auch durch Kontakt mit erkrankten Hautläsionen (z. B. Warzen, Bläschen und Pusteln) übertragen werden. Die meisten Krankheitserreger gelangen über unsere Schleimhäute in unseren Körper. Schleimhäute befinden sich in folgenden Körperregionen:

  • Mund
  • Darm und Anus
  • Auge
  • Harnröhre
  • Vagina

Für Drogenkonsumenten ist eine Übertragung durch das Teilen von Spritzen möglich. Auch eine Mutter kann ihr Kind entweder während der Schwangerschaft, der Geburt oder des Stillens anstecken.

Was sind die Symptome einer sexuell übertragbaren Infektion?

Die Symptome einer sexuell übertragbaren Infektion sind nicht immer eindeutig und manchmal schwer zu erkennen. In einigen Fällen verschwinden die Symptome nach einigen Tagen, aber die Infektion bleibt bestehen. So kann es passieren, dass jemand, der nicht weiß, dass er infiziert ist, noch viel mehr Menschen ansteckt. Daher sollten Sie beim geringsten Anzeichen direkt zum Arzt gehen. Die Online-Sprechstunde zum Thema sexuelle Gesundheit ist eine besonders diskrete Lösung, um mit unseren Ärzten in Kontakt zu treten. Bei Hautveränderungen im Intimbereich besteht sogar die Möglichkeit einer Fotodiagnose durch deutsche Ärzte.

Folgende Symptome weisen auf eine sexuell übertragbare Krankheit hin:

  • Brennen beim Wasserlassen (z. B. bei Tripper),
  • Hautläsionen wie Blasen, Warzen oder Hautausschläge (z. B. Syphilis und Herpes genitalis),
  • Juckreiz im Genitalbereich und Anus (zum Beispiel Chlamydien, Tripper, Pilzinfektionen und Trichomoniasis),
  • Ungewöhnlicher weißlicher oder unangenehm riechender Ausfluss aus Penis, Anus oder Vagina (z. B. Chlamydien, Tripper, Pilzinfektionen und Trichomoniasis),
  • Schmerzen im Unterbauch, Penis, Hoden oder Scheide,
  • Veränderingen der Regelblutung bei der Frau (z. B. bei Chlamydien und Tripper).

Aber auch häufige Symptome wie Fieber, geschwollene Lymphknoten, Müdigkeit, Halsschmerzen und Appetitlosigkeit können durch eine sexuell übertragbare Krankheit ausgelöst werden.

Viele sexuell übertragbare Krankheiten können geheilt werden, wenn sie rechtzeitig behandelt werden. Wer zu lange auf einen Arztbesuch wartet, riskiert schwerwiegende Komplikationen und Folgeschäden. Beispielsweise können die Erreger andere Organe (z. B. Gehirn, Auge, Herz) infizieren, zu Krebs führen (z. B. Gebärmutterhalskrebs und Leberkrebs), AIDS verursachen oder unfruchtbar machen.

Wann sollte ich mich ohne Symptome testen lassen?

Bei riskantem Verhalten und einem erhöhten Risiko, sexuell übertragbare Krankheiten zu bekommen, sollte man sich vorbeugend regelmäßig auf übertragbare Krankheiten testen lassen. Wer viele verschiedene Sexualpartner hat (mehr als fünf pro Jahr), sollte sich mindestens einmal im Jahr auf sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen. Gleiches gilt für Personen, die sexuelle Kontakte im Rahmen der Prostitution hatten. Auch bei ungeschütztem Sexualkontakt mit Menschen aus Regionen mit hoher Rate an sexuell übertragbaren Krankheiten (z. B. Asien oder Afrika) ist eine regelmäßige Kontrolle angeraten. Um eine Übertragung von der Mutter auf das Kind zu verhindern, sollten Schwangere auch auf sexuell übertragbare Krankheiten getestet werden.

Was kann ich tun, wenn ich eine sexuell übertragbare Krankheit habe?

Wer mit einer sexuell übertragbaren Krankheit infiziert ist, muss sich online oder offline an einen Arzt wenden. Versuche zur Selbstheilung, durch zum Beispiel häufiges Waschen oder mit eigenen Medikamenten kann gefährlich sein. Nur gemeinsam mit einem Arzt können Sie die Krankheit wirksam bekämpfen.

Es ist auch wichtig, die Sexualpartner zu informieren. Diese müssen ebenfalls untersucht und eventuell behandelt werden. Solange die Krankheit nicht ausgeheilt ist und der Arzt kein grünes Licht gegeben hat, muss sexueller Kontakt vermieden warden.

Ist man nach der ersten Infektion immun?

Nein, bei den meisten sexuell übertragbaren Krankheiten kann man sich immer wieder anstecken. Wer eine Infektion überstanden hat, ist nicht automatisch immun gegen die Krankheit. Aus diesem Grund müssen während der Behandlung immer alle Sexualpartner behandelt werden, da es sonst zu einer Reinfektion kommen kann.

Wie schütze ich mich vor sexuell übertragbaren Krankheiten?

Der wirksamste Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten ist sexuelle Abstinenz und Vermeidung des Kontakts mit fremden Körperflüssigkeiten. Eine absolut vertrauensvolle Beziehung zwischen zwei Menschen ist sehr sicher, wenn beide frei von Krankheiten sind. Sexuell aktive Menschen mit wechselnden Partnern sollten sich und andere durch folgende Maßnahmen schützen:

  • Impfung gegen Hepatitis A und B und Humane Papillomaviren (HPV),
  • Konsequente Verwendung von Kondomen. Vaginale, anale und orale Penetration nur mit Kondom und kein Sperma und Blut im Mund, auch ein Frauenkondom (Femidom) kann Schutz bieten
  • Eine gute Intimhygiene kann das Risiko von Schmierinfektionen reduzieren
  • Bei ersten Ansteckungssymptomen sofort zum Arzt gehen.
  • Regelmäßige Kontrolle
  • Drogenkonsumenten können sich auch schützen, indem sie sterile Spritzen verwenden.

Über den Autor – Dr. H.S. Hermanides
Dr. H.S. Hermanides erlangte einen Doktortitel für ihre Forschung zu HIV in der Karibik. Derzeit arbeitet sie als Spezialistin für Infektionskrankheiten im Rotkreuzkrankenhaus in Beverwijk, Niederlande.

Verwandter Beitrag